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Nahtstellenbarometer April 2025: Mehrheit der Jugendlichen strebt eine berufliche Grundbildung an

Mehr als 96’000 Jugendliche in der Schweiz stehen im Sommer 2025 vor der Ausbildungswahl. Die Mehrheit von ihnen interessiert sich für eine berufliche Grundbildung. Maturitäts- und Fachmittelschulen sind die zweithäufigste Option. Das zeigen die Ergebnisse des Nahtstellenbarometers vom April 2025.

Die Erhebung des Nahtstellenbarometers vom Frühjahr 2025 zeigt, dass zum Erhebungszeitpunkt 60% der Jugendlichen über eine gesicherte Anschlusslösung im nachobligatorischen Bildungsbereich verfügen. Damit bewegt sich der Anteil auf einem vergleichbaren Niveau wie in den Vorjahren (2024: 64%, 2023: 63%). Von den Jugendlichen, die eine berufliche Grundbildung anstreben, verfügen 63% bereits über einen unterzeichneten Lehrvertrag. Weitere 11% haben eine mündliche Zusage erhalten.

Bei der Ausbildungswahl bestehen Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 60% der männlichen Jugendlichen entscheiden sich für eine berufliche Grundbildung, 51% der weiblichen Jugendlichen für eine allgemeinbildende Ausbildung – insbesondere an einer Maturitäts- oder Fachmittelschule.

Elterliche Unterstützung und rückläufiges Interesse an Zwischenlösungen

Die Eltern spielen beim Übergang in die Sekundarstufe II eine zentrale Rolle: 81% der Jugendlichen geben an, von ihren Eltern bei der Ausbildungswahl unterstützt worden zu sein. Der überwiegende Teil der Jugendlichen schätzt das Wissen der Eltern über das Schweizer Bildungssystem als gut bis sehr gut ein. Jugendliche mit Migrationshintergrund beurteilen den Kenntnisstand ihrer Eltern signifikant zurückhaltender. Das Interesse an Zwischenlösungen hat leicht abgenommen. Ein Zwischenjahr ziehen noch 14% der Jugendlichen in Betracht (2024: 17%). Der Anteil jener, die ein Brückenangebot nutzen möchten, liegt bei 12% und ist damit leicht rückläufig.

Lehrstellenangebot stabil – Berufspräferenzen unverändert

Auch auf der Unternehmensseite zeigt sich die Situation weitgehend konstant. 57% der befragten Betriebe bieten Lehrstellen an. 67% der ausgeschriebenen Lehrstellen waren im Erhebungszeitraum bereits vergeben. In Bezug auf die Anzahl angebotener Lehrstellen zeigen sich keine grösseren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr: 78% der Unternehmen halten ihr Angebot konstant, 11% erhöhen es, während 10% weniger Lehrstellen anbieten. Von den angebotenen Lehrstellen führen 91% zu einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ), 8% zu einem eidgenössischen Berufsattest (EBA). Rund die Hälfte der Ausbildungsbetriebe ermöglicht gleichzeitig den Besuch des Berufsmaturitätsunterrichts (BM1). Auch die Berufswahlpräferenzen der Jugendlichen bleiben stabil. Die zehn beliebtesten Lehrberufe entsprechen weitgehend jenen des Vorjahres. Unverändert an der Spitze liegen die Berufe Kaufmann/-frau, Fachpersonen Gesundheit, Informatiker sowie Detailhandelsfachmann/-frau. Neu in der Spitzengruppe vertreten ist der Beruf Schreiner. Der Beruf Elektroinstallateur:in liegt auf Rang 5 und ist damit der beliebteste Handwerksberuf.

Über die Erhebung

Das Nahtstellenbarometer erfasst zweimal jährlich die Situation an der Schnittstelle zwischen obligatorischer Schulbildung und nachobligatorischer Ausbildung. Die Erhebung wird im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) durch gfs.bern durchgeführt. Für die vorliegende Erhebung wurden im Zeitraum März bis April 2025 rund 7’700 Jugendliche und 5’000 Unternehmen schriftlich befragt.

Quelle: SBFI